7. Juni 2011

Madonna del Monte

Madonna del Monte, beide Inselteile, November 2007 von Norden

Direkt am Kanal der von Murano nach Mazzorbo/Burano führt (Canale Scomenzera S. Giacomo) liegt zwischen
S. Giacomo in Paludo
und Mazzorbo eine weiter
e sehr kleine Insel, Madonna del Monte.

Pittureske Klosterruine, zuletzt kein Anzeichen das auf Wiederaufbau deutet, ist auch alles zu winzig um auf Hotelgedanken zu kommen.
Gegründet wurde das Kloster 1303 als San Nicolò della Cavana für 4 (!) Benediktinerinnen, die starben bevor Nachfolgerinnen gefunden werden konnten.

September 2009 von Süden, im Hintergrund Mazzorbo, Torcello und Burano (schiefer Kirchturm!)

Der Bischof von Torcello schlug das Kloster dem Kloster S. Caterina auf Mazzorbo zu, es blieb trotzdem über 200 Jahre unbewohnt, während die Gebäude vermutlich schadhaft wurden und die Insel zu einem natürlichen Zustand zurück fand.

Dann zogen zwei Einsiedler ein, die aber auch mit der Einsamkeit und bitteren Armut des Insellebens nicht klar kamen, nach ihrem Rückzug folgte ein weiteres Eremitenpaar... diese Insel scheint tapfere Aussteiger angezogen zu haben.


Der kleinere abgetrennte Teil der Insel

1708 schließlich, am Allerseelenabend auf dem Weg von Torcello in einem leichten Boot die unbewohnte Insel passierend, hörte ein gewisser Piero Tabacco eine Glocke langsam und feierlich schlagen und beschloss, dort seine künftige ewige Ruhe zu verbringen.
Dazu rang er den Benediktinerinnen von S. Caterina, denen die Insel ja seit dem 14. Jahrhundert gehörte, eine Pacht ab (per Besc
hluss des Senats vom 11.6.1712, also vor genau 299 Jahren) und erhielt auch die Erlaubnis, in den Ruinen des ehemaligen Klosters eine neue Kirche zu errichten, geweiht im Oktober 1713 der Madonna des Rosenkranzes.

Stich von Tironi aus dem Jahr 1779. Der nicht den Zustand der Insel und ihrer Bauten im Jahr 1779 darstellen muss. Aber kann. Es muss stabile Gebäude gegeben haben, da die Insel, wie auch S. Giacomo, kurze Zeit später als Militärlager verwendet wurde.

Die alten Darstellungen der Insel finde ich mehr als erstaunlich, denn obwohl die Insel in 700 Jahren nur wenig besiedelt war, muss sie doch zumindest kurze Zeit prosperierend und voll bebaut und bewohnt gewesen sein.

Die Insel ist Privatbesitz und kann nicht besucht werden. Aber im Vorbeifahren kann man seine Augen daran weiden...



Größere Kartenansicht

Madonna del Monte ist die kleinste Insel in der Mitte des Ausschnitts. Unten links S. Giacomo. In der Vergrößerung der Googlemap kann man gut die zusammenhängenden 2 Teile der Insel erkennen.


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1 Kommentar:

Notonlyformoms hat gesagt…

immer wenn ich mich nach auszeit sehne, denke ich an venedig und dann komme ich oft auf deinen blog. lieben, lieben dank. schönen gruß aus österreich!
sabine