30. Januar 2015

56. Kunstbiennale 2015 - 3. Eintrag

Fortsetzung der Biennale-Einträge 


Hier gibt es Hinweise zum Stand der Preis- und Eintrittskarteninformationen und zu den Ausstellungen von Belgien, Japan, Bangladesh, Dänemark, Norwegen, Schweden, Hong Kong, Türkei, Seychellen und dem 'kollateralen' Projekt "Country".


Alle Fotos dieses Eintrags: Fondazione Gervasuti
Kunstbiennalen 2009, 2011, 2013
Nicht nur die Informationspolitik in Bezug auf die teilnehmenden Nationen ist in diesem Jahr ungewöhnlich. Auch die Preispolitik finde ich erstaunlich. Bisher konnte bei Kunstbiennalen gewählt werden zwischen einem Einmal-Ticket für jeweils einen Eintritt in Giardini und Arsenale (auch an 2 verschiedenen Tagen) für bis zu 20 € (2013) und einer Biennalecard, sprich Dauerkarte für die ganze Laufzeit (6 Monate), dessen Preis alle 2 Jahre um 10 € stieg, 2013 für 80 €.

In diesem Jahr wird der Preis für den Einmalbesuch nirgends erwähnt (!) und ein neues Kartensystem vorgestellt. Demzufolge gibt es keine Dauerkarte mehr, sondern die Möglichkeit mit einer Biennalecard "zwei freie Tickets" zu bekommen (was genau heißt das? Für 2 Personen, oder zweimal Eintritt für den/die Karteninhaberin in Arsenale und Giardini? Oder Eintritt an 2 verschiedenen Tagen, aber nur einmal jeweils in Arsenale und Giardini?) und Eintrittsermäßigungen (wenn im Angebot) für weitere Biennaleveranstaltungen (Theater, Tanz, Film etc.) und 10 % Ermäßigung beim Kauf in den Biennale-Bookshops; außerdem ist in den Karten für 250, 500 und 1000 € die Einla-
dung zu den Previews am 6., 7., und 8.5. für eine Person enthalten. 


Für die billigste Karte zum Preis von 60 € bekomme ich also 1 Biennalecard gültig für 2 Coupons für "freie Tickets", Ermäßigungen (wo angeboten bzw. vorhanden) bei kosten-
pflichtigen Biennaleaufführungen (Tanz, Musik, Theater, Film), 10 % Discount in den Biennale-Bookshops und "Aufnahme in die Mailinglist" (auf der ich schon seit Jahren stehe, kostenlos). Obwohl ich der Meinung bin, dass das riesige Gesamtangebot der Biennale eine preisgünstige Veranstaltung ist, finde ich das im Vergleich zum bisherigen Verfahren eine schwache Gegen-
leistung. 


Zusatzinformation 3.2.: ich erhielt heute von einem Korrespondenten einen Hinweis und einen Link, nachdem doch eine Dauerkarte angeboten werden soll. Ich prüfe und informiere hier weiter. (Besten Dank an H. W.!)
Zusatzinformation 4.2.: von der Biennale-Verwaltung erfahre ich heute, dass noch keine Informationen über Tickets und Preise veröffentlicht worden seien. Lediglich das Angebot der Ermäßigungen stehe bisher auf der Biennalewebsite, diese Ermäßigungskarten könnten schon online gekauft werden, seien aber keine Eintrittskarten. Die Preise der Eintrittskarten würden in Kürze veröffentlicht.
Das ist ein seltsamer Vorgang - 3 Monate vor Beginn der Bien-
nale noch keine Preisinformation und noch kein Ticketangebot! Und eine seltsame Idee - einen hohen (z. T. absurd hohen) Preis für eine Karte zu verlangen, die nicht genau zu bewertende Ermäßigungen ermöglichen soll. Ich bin gespannt auf das Ergebnis...


Ich werde mich wohl auf eine normale Eintrittskarte beschränken und wie bisher weiter Informationen über kostenlose Ausstel-
lungen der Biennale verbreiten, obwohl diese bisher seitens der Biennaleleitung nicht zur Verfügung gestellt werden. 





Hier geht es also weiter mit den Einzelausstellungen:

Belgiens Pavillon in den Giardini wird gestaltet von Vincent Meessen als Protagonist und einem Dutzend weiterer Künst-
lerInnen unter dem Thema 'Personne et les autres'. Es gab im Vorfeld, also Frühling 2014, ein bisschen Gezerre wegen seiner Nominierung, der Streit wurde beigelegt.


Auch Japan hat schon im Mai 2014 seine Künstlerin nominiert, und im Sommer rief Chiharu Shiota im Internet zur Spende von Schlüsseln auf, die sie für ihr Projekt benötige. Eine originelle Aktion, und auch sonst gefällt mir das Werk der Künstlerin. Ich habe auf der Biennale 2011 in der Fondazione Gervasuti in Castello einen von ihr gestalteten Raum gesehen, "Memory of Books", und fand ihn witzig und sehr versponnen. Pavillon in den Giardini.



In den Räumen der o. g. Fondazione Gervasuti zeigt die italie-
nische Künstlerin Giorgia Severi als 'collateral event' (ohne Eintrittskarte) ihr Projekt "Country" in Kooperation mit Aboriginal KünstlerInnen. Seit Mai 2014 bemüht sie sich per Crowdfunding um die Finanzierung des Projekts. Mehr Informationen zu Künstlerin und Projekt. Fondamenta Sant'Anna, Fortsetzung der Via Garibaldi rechts des Kanals. 


Eine Absage: Bangladesh. Im Juni 2014 teilt der Botschafter Bangladeshs in Italien mit Bedauern mit, dass sein Land voraus-
sichtlich keinen Biennaleauftritt 2015 haben werde. Und es scheint dabei geblieben zu sein, ich finde keine weiter gehenden Informationen im www.




Dänemark zeigt in seinem Pavillon in den Giardini Danh Vo, der wie auch die KünstlerInnen der belgischen Ausstellung koloniale Bezüge in seinem Wer bearbeitet. Interessantes Doku-Video.

Norwegen (Achtung, tolles Video unter diesem Link!) stellt ganz allein im Nordischen Pavillon daneben aus und wird vertreten von einer sehr spannenden Musikerin, der U.S. Amerikanerin Camille Norment. Weitere Informationen auf deutsch.

Schweden sitzt in diesem Jahr im Arsenale, am Ende der Tana, und wird vertreten von der Videokünstlerin Lina Selander.



Hong Kong hat Tsang Kin-Wah für seine Präsentation ausge-
wählt, ein multimedialer Künstler, Grafiker, Texter, Keramiker, Videokünstler... ich bin gespannt. Die Ausstellung hat ihre Räume wie immer vor dem Arsenaleeingang, also ohne Ticket, rechts durch den kleinen Innenhof.


Die Türkei zeigt eine Installation von Sarkis in ihrem neuem Raum im Arsenale, in dem sie die nächsten 20 Jahre ausstellen wird. Sarkis war schon 2013 in Venedig, als Teil des (aus meiner Sicht schrägen) Ausstellungs-'Reenactments' "When Attitude Becomes Form" in der Fondazione Prada/Palazzo Corner della Regina.
Ergänzung 17.2. zum politischen Aspekt des Auftritts des Armeniers Sarkis, der im türkischen und armenischen Pavillon ausstellt.


Die Seychellen präsentieren sich zum ersten Mal in Venedig und setzen vernünftig auf Sponsoren. Gleichzeitig scheint es eine Zusammenarbeit mit Global Art Affairs Foundation zu geben, die parallel zu Kunst- und Architekturbiennalen im Palazzo Bembo am Rialto kostenpflichtige Ausstellungen veranstaltet. Die Aus-
stellung der Seychellen findet statt im Palazzo Mora in Canna-
regio (bei S. Sofia), den ich noch nicht kenne und auf den ich gespannt bin; ich hoffe, der Eintritt für diesen nationalen Pavillon ist frei und unterliegt nicht der Eintrittspreispolitik der GAAF. Die Namen der beteiligten KünstlerInnen scheinen noch nicht veröffentlicht zu sein.


Fortsetzung folgt.





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